Weiterbildungskurs von Thomas Schmid über Gronaus Choralvorspiele am 15. November 2025

Foto: Orgelprospekt der Johanneskirche in Danzig (Wikipedia), an der Gronau von 1730 bis 1747 tätig war.

Am Samstagmorgen, 15. November 2025, erteilt Thomas Schmid, Vorstandsmitglied des OVBL, in der Muttenzer Kirche St. Arbogast von 10:00 bis 11:30 Uhr einen Weiterbildungskurs über die Choralvorspiele des Danziger Organisten und Komponisten Daniel Magnus Gronau (um 1685-1747). Lange Zeit waren nur wenige von Gronaus Kompositionen leicht zugänglich. Erst 2015 konnte eine Gesamtausgabe seiner Choralvorspiele veröffentlicht werden, nachdem ein in der Newberry Library (Chicago) ein 1981 erstellter Microfilm des seit 1945 verschollenen zweibändigen Manuskripts aufgefunden worden war. Besonders interessant und aufschlussreich für eine historisch sachkundige Spielpraxis sind die darin überlieferten detaillierten Registrierungsangaben.

An dem Kurs können alle interessierten Personen teilnehmen, auch Nichtmitglieder des OVBL. Letztere bezahlen einen Unkostenbeitrag von CHF 30.-; für Mitglieder des OVBL ist die Kursteilnahme kostenfrei.

Um Voranmeldung bis zum 12.11.2025 wird aus organisatorischen Gründen gebeten. (Tel. 079 329 96 04)

Hier folgt Thomas Schmids Kursankündigung:

„Manche sind wohl schon beim Durchstöbern des Notenfundus ihrer Vorgänger auf die vier Choralvariationen von Daniel Magnus Gronau gestossen, die Gotthold Frotscher 1927 herausgab; aber wohl kaum einer hat sich näher damit beschäftigt. Zu kurzatmig sind die Fugen, die jede Choralzeile einzeln durchführen, um dann wieder neu anzuheben, und zu fremd sind die sonderbaren Pedalsoli, die viel Arbeit und wenig Genuss versprechen.

Das Bekanntwerden von Frotschers Vorlage und die Edition beim Ortus-Verlag haben mich bewogen, mich dieser Aufgabe dennoch zu stellen. Immerhin nannte sein Nachfolger den Bach-Zeitgenossen und letzten Vertreter der Norddeutschen Orgelschule „den schönsten Musicalischen Geist, den Dantzig jemals in seinen Mauern gehabt“.

In unserem Kurs wird es darum gehen, die Schönheiten von Gronaus eigentümlichem Stil wahrzunehmen und die Registrierangaben, die klare Klangvorstellungen des Autors vermitteln sollen, so gut wie möglich auf eine viel kleinere Dorfkirchenorgel zu übertragen.“